Grimmen (Nordvorpommern). Einer Anwohnerin der Orenburger Straße fielen am 19.02.2011 gegen 6.35 Uhr zwei kaum bekleidete Kleinkinder auf, die einen leeren Kinderwagen vor sich her schoben. Durch die Frau angesprochen gaben die beiden Zwerge an, sie wollten zur Oma. Die herbeigerufenen Polizeibeamten befragten die Kinder im warmen Hausflur und später in der Wohnung der Zeugin. Das vierjährige Mädchen war nur mit einer Hose und eine Jacke ohne Unterwäsche bekleidet. Der dreijährige Junge hatte nur eine Windel an und eine Wolldecke um die Schultern geschlungen. Beide kannten nur ihre Vornamen. Wegen des Verdachtes der Unterkühlung wurde ein Notarzt angefordert, der jedoch keine Gesundheitsgefährdung feststellen konnte. Gegen 7.20 Uhr meldete sich der Vater der Kinder über Notruf. Er wurde aufgefordert seine Kinder mit warmer Kleidung vom Revier abzuholen. Die Polizeibeamten überprüften danach die elterliche Wohnung in Grimmen. Neben dem 27-jährigen Vater und der 26-jährigen Mutter war noch ein knapp zwei Monate altes Baby dort. In der Wohnung selbst herrschten katastrophale hygienische Zustände, so dass die Beamten den Notdienst des Jugendamtes anforderten. Das Jugendamt wird in dieser Woche entsprechende Schritte einleiten.
Kategorie: Polizei
Vermeintliche Fliegerbombe entpuppte sich als Schiffsgranate
Stralsund. Ein bei Schachtarbeiten auf dem Dänholm gefundener bombenähnlicher Gegenstand hat für 2,5 Stunden den Lehrtrieb und die Arbeit von Behörden auf dem Dänholm lahmgelegt. Die Polizei hat vorübergehend rund einhundert Menschen aus den angrenzenden Gebäuden evakuiert.
Ein Minibagger hatte gegen 11.30 Uhr eine vermeintliche Fliegerbombe teilweise freigelegt. Die Bauarbeiter stellten sofort die Arbeiten ein und alarmierten die Polizei. Die Beamten legten nach einer ersten Begutachtung sofort einen Sperrgürtel von rund 500 Metern fest und forderten den Munitionsbergungsdienst aus Mellenthin an. Die beiden Mitarbeiter waren nach einer Stunde vor Ort. Nach wenigen Spatenstichen war klar, dass es sich um eine Schiffsgranate handelt. Dadurch konnte der Sperrkreis auf 100 Meter verringert und kurze Zeit später ganz aufgehoben werden, weil sich kein Zünder und kein Sprengstoff mehr im Granatkörper befand. Der polizeiliche Einsatz war gegen 14.00 Uhr beendet.
Solche Granaten (100 x 28 Zentimeter) wurden im zweiten Weltkrieg durch Schiffsartillerie verschossen. Denkbar ist, dass es sich um ein Ausstellungs- oder Dekorationsstück handelt, das aus unerfindlichen Gründen vergraben wurde.
22-Jähriger greift Polizeibeamten an
Stralsund. Bei einer Identitätsfeststellung am frühen Morgen des 15.09.2010 griff ein 22-jähriger Stralsunder einen Polizeibeamten an. Gegen 2.00 Uhr meldete ein Zeuge über Notruf, dass in der Sarnowstraße vier männliche Personen Mülltonnen umwerfen und Verkehrszeichen verbiegen.
Zwei Funkstreifenwagen begaben sich schnellst möglich zum Ereignisort. In Höhe Seestraße/Fährwall konnten vier männliche Personen angetroffen werden. Diese wurden zur Eigensicherung durch die Polizeibeamten aufgefordert, wegen des Verdachtes der Begehung einer Straftat sich zunächst an eine Wand zu stellen, bis weitere Beamte eintreffen. Drei Personen (22, 23 und 26 Jahre aus Grimmen, aus dem Landkreis Rügen und Stralsund) kamen dieser Aufforderung sofort nach.
Der 22-jährige Stralsund aber nicht. Er griff einen Beamten an. Mehrmals schlug dieser in Richtung Kopf des Beamten. Der Beamte konnte die Schläge abwehren und mit Hilfe eines weiteren Beamten konnten dem 22-Jährigen Handfesseln angelegt werden. Der Beamte wurde nicht verletzt.
Die Sachbeschädigung hatte sich bestätigt, so dass die Beamten Anzeige wegen des Verdachtes der Sachbeschädigung erstatteten. Gegen den 22-jährigen Stralsunder wurde außerdem Anzeige wegen des Verdachtes des Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte erstattet. Er hatte einen Atemalkohol, der einer Blutalkoholkonzentration von 1,46 Promille entsprechen würde. Nach einer Blutprobenentnahme konnte er aus dem Gewahrsam entlassen werden.
In allen Sättel gerecht
Neuhaus (Nordvorpommern). Polizeibeamte des Reviers Ribnitz-Damgarten haben am Nachmittag des 05.09.2010 in Neuhaus eine Geschwindigkeitskontrolle durchgeführt. Mit einer Laserpistole wurde geprüft, ob sich alle Verkehrsteilnehmer an innerörtliche Geschwindigkeit hielten. Natürlich hielten sich nicht alle daran. Dabei näherte sich eine Gruppe von etwa 20 Reitern auf ihren Warmblütern dem Kontrollort. Es entspann sich ein lockeres Gespräch. Scherzworte flogen hin und her. Plötzlich wurde die Frage gestellt, ob man auch die Geschwindigkeit eines trabenden Pferdes feststellen könne. Im Prinzip schon, aber das Pferd muss mit dem Reiter allein laufen antworteten die Polizisten. Ein Reitersmann wollte ganz witzig sein und meinte, dass die blonde Polizistin das machen solle. Die 26-jährige Oberkommissarin schluckte und setzte sich dann auf das Pferd und trabte los. Was der Reiter nicht wusste, sie hatte jahrelang Reitsport betrieben und machte demzufolge eine gute Figur. Die Touristen haben alle fleißig fotografiert. Die Reiter waren beeindruckt. Eine Geschwindigkeitsmessung kam trotzdem nicht zustande, weil ihre Kollegen vor lauter Erstaunen vergessen hatten aufs „Knöpfchen“ zu drücken.
Polizei verhindert rechten Aufmarsch
Stralsund. Etwa 60 bis 70 rechtsgerichtete Personen trafen am 21.08.2010 gegen 23.30 Uhr vorwiegend mit Pkw auf dem Parkplatz in der Maxim-Gorki-Straße ein. Dort formierten sie sich zu einem Marschblock, in dem auch Fackeln mitgeführt wurden. Einige Teilnehmer vermummten sich.
Der Aufzug setze sich dann zur Arnold-Zweig-Straße in Bewegung. Dort versuchte ein Funkwagen mit zwei Beamten die Marschierer zu stoppen, was auf Grund der zahlenmäßigen Unterlegenheit nicht gelang. Gegen das Polizeiauto wurde geschlagen und getreten. Der Aufmarsch setzte seinen Weg weiter zum Alexander Puschkin-Weg fort. Es wurden Hess-Parolen skandiert. Dort wurde die Spitze des Marschblocks von drei Beamten gestoppt und ein Weitergehen untersagt. Auf Kommando eines Rädelsführers liefen alle Teilnehmer in unterschiedliche Richtungen davon. Der Rädelsführer, ein 27-jähriger Mann aus Parchim, konnte kurze Zeit später festgenommen werden. Mit Eintreffen von Unterstützungskräften konnten die kleinen Gruppen im Wohngebiet gefunden und die Personalien festgestellt werden. Bei den Durchsuchungen wurden Reizgas, Skimasken Flyer und Aufkleber sichergestellt.
Insgesamt wurden an 55 Personen Platzverweise für das Stadtgebiet Stralsund erteilt. Sie wurden mit ihren Fahrzeugen bis an den Ortsausgang begleitet. Der Polizeieinsatz mit rund 60 Beamten war um 2.15 Uhr (einschließlich Nachaufsicht) beendet. Ein Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruch und Verstoßes gegen das Versammlungs-gesetz wurde eingeleitet.
Bäderdienst 2010 im Bereich der Polizeiinspektion Grimmen auf dem Fischland, Darß und Zingst
Stralsund. Wie in den Jahren zuvor hat die Region Fischland/Darß/Zingst sehr hohe Besucherzahlen an Urlaubern und Tagestouristen zu verzeichnen. Nach einem verhaltenen Start, auch bedingt durch den langen Winter, stiegen die Übernachtungszahlen insbesondere mit dem Ferienbeginn in der Republik an.
Die Gemeinden bieten auch in diesem Jahr eine Vielzahl von Veranstaltungen mit regionalem Charakter wie Hafenfeste oder das Tonnenabschlagen an. Nach dem sommerlich heißen Wetter, das das Parken im Bereich der Strände der Region nahezu unzumutbar werden ließ, sorgt der nun eingetretene Wetterumschwung für oftmals verstopfte Straßen, da die Touristen zu Stoppen und Kultur tanken unterwegs sind. So waren die hinterlassenen Gegenstände in den geparkten Fahrzeugen Objekt der Begierde von Einbrechern und sind die vollen Straßen Gefahrenbereiche für alle Verkehrsteilnehmer.
Um die Sicherheit und Ordnung in den Urlauberorten, auf den Campingplätzen und den Straßen aufrecht zu erhalten, wird seit Jahren der saisonale Bäderdienst der Polizei eingerichtet. Im diesjährigen Bäderdienst in Nordvorpommern sind neben eigenen Polizeibeamten der Polizeiinspektion Grimmen Beamte der Inspektion Zentrale Dienste Stralsund und der Bereitschaftspolizei Mecklenburg-Vorpommern eingesetzt. Durch diese werden hauptsächlich die Urlaubsorte und Campingplätze der Region im Interesse eines ruhigen und störungsfreien Saisonverlaufes ständig bestreift und Kontakt zu den Ämtern, dem Personal und zu Einheimischen und Besuchern aufgenommen. Zu den bisherigen Ergebnissen zählt unter anderem die Aufnahme einer Vielzahl von Strafanzeigen, wobei sich als Schwerpunkt der Diebstahl von Fahrrädern gerade im Strandbereich herauskristallisierte. Bei der Aufklärung von Straftaten konnten bei Diebstählen und Sachbeschädigungen an Pkw, bei einem Einbruchsdiebstahl in ein Bekleidungsgeschäft und bei Sachbeschädigungen an Strandkörben Erfolge verzeichnet werden. Hier konnten die Täter auf frischer Tat gestellt werden. Die verkehrspolizeiliche Arbeit stellte einen weiteren Schwerpunkt des Bäderdienstes dar. Neben der Aufnahme von Verkehrsunfällen wurden durch die Bäderdienstbeamten 446 Verwarnungen mit Verwarnungsgeld ausgesprochen. Der Großteil dieser ausgesprochenen Verwarnungen stand im Zusammenhang mit begangenen Ordnungswidrigkeiten im ruhenden Verkehr, durch die es im Bereich der Bäderstraße (Landesstraße 21) immer wieder zu Behinderungen und Gefährdungen anderer Verkehrsteilnehmer gekommen ist. Rücksichtsloses Verhalten führte in vielen Fällen neben materiellen zu personellen Schäden. Aus diesem Grunde wurde hier kein Auge zugedrückt.
Der Bäderdienst dauert noch wenige Wochen. Es kann schon heute gesagt werden, dass aus polizeilicher Sicht das Konzept des Bäderdienstes 2010, welches auf Prävention, schnelles polizeiliches Handeln und Bürgernähe ausgelegt war, aufgegangen ist.
Schnelle Familienzusammenführung
Stralsund. Am 13.08.2010 um 13.10 Uhr sah eine aufmerksame Passantin, wie ein 3-jähriger Junge weinend in der Stadt umherirrte. Als sie den Jungen ansprach konnte er nur sagen, dass seine Eltern weggelaufen wären. Die Frau war auf dem Weg zum Bahnhof Stralsund und übergab dort den Jungen an Beamten der Bundespolizei. Zusammen mit dem Polizeirevier Stralsund konnte schell für ein Familiezusammenführung gesorgt werden, denn die Eltern waren dort bereits voller Sorge um ihren Jungen erschienen. Gegen 13:45 Uhr konnten die Eltern ihren verloren Sohn glücklich in die Arme schließen.
Rettungsaktion für Turmfalkenbaby
Barth (Nordvorpommern). Am 28.07.2010 gegen 19.30 Uhr meldete sich ein Urlauber beim Polizeirevier Barth und teilte mit, dass er in der Nähe der Barther Marienkirche ein Turmfalkenbaby bemerkte, dass offenbar vom Kirchturm gefallen war. Die Beamten nahmen sich der tierischen Fundsache an und konnten schließlich das Tier bei einem Falkner zur weiteren Pflege unterbringen.
Kind aus Fahrzeug befreit
Wreechen (Insel Rügen). Am 28.01.2010 gegen 17 Uhr meldete sich ein 10-jähriges Mädchen per Mobiltelefon bei der Polizei und teilte mit, dass es seit einer Stunde in einem Pkw eingeschlossen ist. Eine Funkstreifenwagenbesatzung des Polizeireviers Bergen auf Rügen begab sich daraufhin zum angegebenen Parkplatz einer Gaststätte in der Ortschaft Wreechen bei Putbus. Vor Ort wurde ein verschlossener Pkw Volkswagen vorgefunden, in dem sich ein verängstigtes Kind befand, das Überhitzungssymptome aufwies.
Da ein Öffnen der Türen durch das Kind nicht möglich war, entschieden sich die Beamten aufgrund der körperlichen Verfassung des Kindes, die hintere Seitenscheibe mit einem Polizeischlagstock einzuschlagen, um das Kind aus dem Fahrzeug zu befreien. Das Mädchen wurde umgehend mit Wasser versorgt und im klimatisierten Einsatzfahrzeug untergebracht, bevor ein Rettungswagen das Kind zu einer Untersuchung in das Krankenhaus Bergen brachte. Bei der Untersuchung wurden zunächst keine körperlichen Schädigungen festgestellt.
Gegen den Vater, der die Tochter nach eigenen Angaben im Fahrzeug mit offener Seitentür zurückließ, wurde Strafanzeige wegen des Verdachtes der Verletzung der Fürsorge- oder Erziehungspflicht bzw. fahrlässiger Körperverletzung aufgenommen.
Keine Wertsachen im Auto lassen
Stralsund, Nordvorpommern, Rügen. In den Sommermonaten kommt es oft zu Diebstählen aus abgestellten Fahrzeugen. Wir appellieren an alle Urlauber, Gäste und Einwohner, dass keine Wertgegenstände und offen sichtbare Sachen im abgestellten Fahrzeug gelassen werden. Wenn es zum Strand geht oder eine Sehenswürdigkeit besucht wird, bitte die Wertsachen mitnehmen und im Fahrzeug zurückgelassene weitere Sachen nicht sichtbar verstauen.
In den letzten Tagen kam es zwischen Darß und Rügen immer wieder vereinzelt zu Einbruchsdiebstählen in abgestellte Fahrzeuge. Einen Brennpunkt können wir derzeit nicht erkennen. Die Diebstähle erstrecken sich über den gesamten Schutzbereich der Polizeidirektion Stralsund. Die Täter suchen sich gezielt Fahrzeuge aus, wo das Diebesgut durch die Scheiben erkennbar ist.
Wir wollen, dass Sie sicher leben – Ihre Polizei.