Trickbetrüger weiter am Telefon aktiv

Landkreis Vorpommern-Rügen (ots). Erst am 21.04.2020 fiel eine Frau bei Grimmen auf ein angebliches Gewinnversprechen am Telefon rein und verlor 1.000 Euro an die bislang unbekannten Betrüger. Das Polizeipräsidium Neubrandenburg berichtete bereits über den Fall. Auch am gestrigen Tag versuchten es die Trickbetrüger weiter und riefen Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Vorpommern-Rügen an. Dabei blieb es allerdings nach bisherigen Erkenntnissen bei Betrugsversuchen, da die Angerufenen nicht auf die Masche reinfielen und die Polizei verständigten.

So erhielt eine 67-jährige Deutsche gegen 13:15 Uhr einen Anruf einer angeblichen „Gewinnzentrale Berlin“. Der aus Zingst stammenden Frau wurde am Telefon vorgespielt, sie hätte 38.000 Euro gewonnen. Für die Geldübergabe wurden Transportkosten in Höhe von 600 Euro verlangt. Die Frau fiel nicht auf den Betrugsversuch des angeblichen Mitarbeiters Herrn Berger herein und verständigte umgehend das Polizeirevier in Barth.

Auch auf der Insel Rügen riefen die Betrüger an. So meldete sich die angebliche „Informationszentrale Berlin“ bei einer 72-jährigen Deutschen aus Sassnitz. 49.900 Euro aus einem Gewinnspiel stellte der Anrufer der Frau in Aussicht. Dafür solle sie lediglich eine Gebühr von 900 Euro zahlen müssen. Die Sassnitzerin wurde sofort skeptisch, da sie noch nie an einem Gewinnspiel teilgenommen hat und um diese Betrugsmasche wusste. Die Frau ging nicht auf das Gewinnversprechen ein und meldete den Fall im Polizeirevier Sassnitz.

Die Polizei geht davon aus, dass eine Vielzahl an derartigen Betrugsversuchen im Dunkelfeld liegen, d.h. der Polizei nicht bekannt/nicht angezeigt werden. Wer ebenfalls derartige Anrufe erhalten hat, wird gebeten sich bei der Polizei zu melden und Anzeige zu erstatten. Nur so können die Trickbetrugsmaschen aufgedeckt und polizeiliche Maßnahmen eingeleitet werden.

Aber wie läuft der Gewinnspielbetrug ab? Diese Betrugsmasche ist weit verbreitet. Vorwiegend ältere Menschen erhalten einen Anruf von ihnen unbekannten Personen. In dem Telefonat versuchen die Betrüger gegenüber ihrem Opfer glaubhaft zu machen, dass sie bei einem Gewinnspiel gewonnen hätten und locken mit Gewinnen von Reisen, Wertgegenständen oder hohen Geldsummen. Damit die Angerufenen ihren entsprechenden Erlös erhalten können, fordern die Betrüger jedoch eine „Gebühr“ ein, die zumeist auf ausländische Konten überwiesen werden soll. Auch beispielsweise die Herausgabe von Gutscheincodes am Telefon ist eine gängige Methode, dass die Betrüger an ihr Geld kommen. Werden die Angerufenen im Gespräch misstrauisch, wird ihnen mit noch höheren Kosten gedroht oder sogar mit den Ermittlungsbehörden. Oftmals werden die Opfer auch mehrfach angerufen und so unter Druck gesetzt.

Die Polizei rät in diesem Zusammenhang: Seien Sie misstrauisch! Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis! Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen! Legen Sie einfach auf! Übergeben oder überweisen Sie niemals Geld an unbekannte Personen! Verständigen Sie beim geringsten Zweifel die Polizei!