Landkreis Vorpommern-Rügen (ots). In der vergangenen Woche musste die Polizeiinspektion Stralsund rund 40 Verkehrsunfälle mit Wildbeteiligung registrieren. Innerhalb von nur wenigen Stunden ereigneten sich von gestern Abend bis heute Früh, dem 21.04.2020, bereits sechs Zusammenstöße mit Wildtieren. Am Abend davor waren es neun Kollisionen. In den meisten Fällen der rund 110 Verkehrsunfälle mit Wild seit Anfang des Monats (Vergleichszeitraum für März 2020: rund 80 Wildunfälle) registrierten die eingesetzten Beamten lediglich Sachschäden. Am vergangenen Samstag stieß jedoch auf der Kreisstraße 20 zwischen Neuendorf und Willershusen ein Kradfahrer mit einem Reh zusammen und zog sich schwere Verletzungen zu.
Bei den Wildunfällen seit den gestrigen Abendstunden blieb es bei Sachschäden, der gegenwärtig bei rund 4.000 Euro liegt. So ereigneten sich zwischen 19:30 Uhr und 20:30 Uhr auf der Strecke zwischen Tilzow und Sehlen auf der Insel Rügen gleich zwei Verkehrsunfälle, bei denen ein Reh vor einen Pkw sprang. Auf der L21 bei Duvendiek lief kurz vor 22:00 Uhr ein Hase vor einen Pkw. Rund eine Stunde später krachte es auf der Ortsumgehung von Ribnitz-Damgarten. Dort stieß ein Pkw-Fahrer ebenfalls mit einem Reh zusammen. Etwa gegen 01:00 Uhr wurden die Beamten des Polizeirevieres Grimmen zu einer Kollision mit einem Fuchs auf der L192 zwischen Steinhagen und Richtenberg gerufen. Und gegen 5:00 Uhr kam es auf der L222 kurz vor Stralsund zu einem Unfall mit einem Rehwild. Die oben genannten Zahlen zeigen, dass die Unfallgefahr durch Wildwechsel im Frühjahr besonders hoch ist. Auch im Herbst steigt das Risiko für Wildunfälle.
Autofahrer sollten in diesen beiden Jahreszeiten besonders in der Dämmerung vorsichtig und vorausschauend fahren. Auch jetzt für den Frühling gilt: Ein Tier kommt selten allein. Rehe, Schwarzwild und Co. sind jetzt vermehrt auf Futtersuche oder auf der Suche nach neuen Revieren. Dabei kreuzen sie oft in Bereichen von angrenzenden Feldern oder Wäldern die Straße. Hier sollten Autofahrer insbesondere in den frühen Morgen- und Abendstunden besonders Acht geben und bremsbereit sein. Dies gilt insbesondere für Bereiche, die mit dem Verkehrszeichen Wildwechsel gekennzeichnet sind. Die Polizei empfiehlt, vorausschauend zu fahren. Wenn Wildtiere auftauchen, sollte vorsichtig abgebremst werden. Unkontrollierte Lenk- bzw. Ausweichbewegungen sollten angesichts eines Tieres auf der Fahrbahn vermieden werden. Eine Kollision mit einem Baum oder dem Gegenverkehr könnte ansonsten die Folge sein. Es empfiehlt sich ebenfalls auf ausgewiesenen Wildwechselstrecken die gefahrene Geschwindigkeit zu reduzieren. Sollte es doch zu einem Verkehrsunfall gekommen sein, gilt es in erster Linie die Unfallstelle abzusichern, sich ggf. um Verletzte zu kümmern und die Polizei zu verständigen. Ein angefahrenes/totes Tier darf auf keinen Fall mitgenommen werden. Die Mitnahme würde strafrechtlich verfolgt werden.